Vision S als Ausblick auf neues Skoda-SUV

Skoda Vision S mehr Platz als im VW Tiguan
So fährt es sich im Skoda-SUV

Skoda zeigte auf dem Genfer Autosalon den Ausblick auf ein schickes großes SUV namens Vision S. Die Studie ist als Hinweis auf ihre Herkunft in Böhmen mit viel handgeschliffenem Bleikristall verziert – stylische Details, die es garantiert nicht in die Serienversion schaffen, die im Herbst 2016 auf dem Pariser Autosalon debütieren soll. Der für die Studie proklamierte Hybridantrieb mit einem Verbrenner und zwei E-Maschinen wird von den verantwortlichen Entwicklern bisher als „Traum für die Zukunft“ bezeichnet. Diesen Traum visualisieren die Studienbauer durch jeweils eine Tankklappe rechts und links. Hinter der linken Tankklappe wartet die Steckdose zum Nachladen des Hochvoltspeichers, hinter der rechten sitzt ein klassischer Benzineinfüll-Stutzen. Cool: Selbst die Studie trägt in der Benzintankklappe das vielleicht bekannteste Skoda-simply-clever-Detail: einen durchsichtig-gelben Eiskratzer.

Die Fahraufnahmen von der Studie entstehen mit einem lautlos im Vision S werkelnden Hilfs-Elektromotor, der kaum Geschwindigkeiten über zehn km/h zulässt. Seinen ersten Plug-in-Hybrid-Antrieb stellt Skoda 2017 in einem Superb vor. Von dort wird der Hybrid-Antrieb dann auf die anderen Modelle skaliert, und später auch auf den Vision S übertragen.

Neues Skoda SUV: gelungene Proportionen

Der Vision S zeigt nicht nur die neue Designlinie der tschechischen Marke, Karl Neuhold, Head Design Exterieur, ist auch stolz auf die gelungen proportionierte Studie an sich. Insbesondere die Kopffreiheit in der dritten Reihe und der Heckabschluss waren nach seinen Worten eine Herausforderung. Die Seitenlinie des Vision S wirkt dynamisch, die um das gesamte Auto verlaufende Tornado-Linie ist eher ein Tornado-Gürtel, der den Wagen optisch zusammenhält. Die eckig ausgeschnittenen Radhäuser sind dunkel abgesetzt und lassen die Studie leichter erscheinen. Zudem verkürzen sie den Vision S optisch und verpassen ihm einen offroadigen Look. 20-Zöller sind das Maximum, was später in der Serie an Rädern für den Vision S zur Verfügung stehen wird, die Studie rollt auf 21 Zoll großen Leichtmetallrädern. Ebenfalls als höchste Ausstattung verfügbar: Voll-LED-Scheinwerfer. Zumal die neuen, geschützt und nicht mehr so offen wirkenden Front-Scheinwerfer Skoda einen völlig neuen Markenauftritt verleihen.

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Auch wenn die Studie mit auf drei Reihen aufgeteilten sechs Einzelsitzen ausgerüstet ist, wird es den Vision S in der Serie als zweireihigen Fünfsitzer oder dreireihigen Siebensitzer geben. Der Radstand ist für beide Sitzkonfigurations-Varianten mit 2,79 Meter gleich. „Wir sind eine Familienmarke, die in ihren Autos viel Platz bietet.“ betont Jiří Dytrych, Projektmanager für die SUV bei Skoda. Der Radstand ist einer der wesentlichen Unterschiede zum fünfsitzigen Tiguan, der mit elf Zentimeter weniger auskommen muss. VW spendiert nur dem später in Mexiko produzierten siebensitzigen Kompakt-SUV (Tiguan XL) den langen Radstand. Skoda sieht eine gute Kopf- und Beinfreiheit im Fond als Teil seiner Markengene an, und schnappt sich deshalb für das Vision-S-Serienmodell ausschließlich den langen MQB-Radstand (MQB: Modularer Querbaukasten, VW-Baukastensystem für Fahrzeuge mit quer eingebauten Motoren).

Skoda Vision S Fahrt
Uli Sonntag

Wir probieren den rechten Einzelsitz der zweiten Reihe aus und haben enorm viel Platz für Kopf und Beine. Die zweite Sitzreihe der späteren Serienversion wird sich um 18 Zentimeter in Längsrichtung verschieben lassen, in der dritten Sitzreihe „kann ich gut sitzen“ verspricht uns der deutlich über 1,85 Meter große Designer Karl Neuhold. Die Kombination von Kopffreiheit hinten mit einer trotzdem dynamisch nach hinten abfallenden Dachlinie ist ihm geglückt. Die Lehne der dritten Reihe lässt sich zu einem ebenen Ladeboden herunterklappen. Als Kofferraumvolumen gibt Skoda 460 Liter an, ohne zu verraten in welcher Umklapp-Konfiguration dieser Wert ausgelitert wurde. Nach dem optischen Eindruck würden wir auf umgeklappte Sitze in der dritten Reihe und fensterhohe Beladung tippen. Bei aufgestellter Rücklehne sollen immer noch 230 Liter Kofferraum zur Verfügung stehen. Insgesamt ist die Studie Vision S mit einer Länge von 4,7 Metern, einer Breite von 1,91 Metern und einer Höhe von 1,68 Metern deutlich größer als der neue, seit April im Handel befindliche, VW Tiguan (4,49 x 1,83 x 1,64 Meter, Radstand: 2,68 Meter).

Neues SUV von Skoda: Ab Februar 2017

Zum Seriennamen der Studie gibt es bisher viele Spekulationen – aber noch im April gibt Skoda den richtigen Modellnamen bekannt. Beim Preis verspricht Skoda das markentypisch gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Da der Skoda elf Zentimeter mehr Radstand mitbringt, könnte er beim Einstiegspreis ungefähr auf dem Niveau des frontgetriebenen VW Tiguan 2.0 TDI liegen (30.025 Euro). Wer dann noch eine dritte Sitzreihe möchte, dürfte mit ein paar hundert Euro mehr dabei sein. Verkauft wird das SUV ab Februar 2017.

Skoda Vision S Fahrt
Uli Sonntag

Coupé-Variante als Ergänzung

Für einen späteren Zeitpunkt ist eine luxuriösere Coupé-Version des neuen großem Skoda-SUVs in der Diskussion.

Überzeichnet dürfte die Optik des Vision S sein, klar hingegen, dass Skoda auch dem SUV das kantige Wesen von Superb und Co. mit auf den Weg gibt.

In der Vorstellung der Ingenieure wird die Studie Skoda Vision S von einem Hybridantrieb, der einen 156 PS und 250 Nm starken 1,4-Liter-Turbobenziner an der Vorderachse mit einem 40-kW-Elektromotor mit 220 Nm im Sechsgang-DSG-Getriebe sowie einen 85-kW-E-Motor mit 270 Nm an der Hinterachse kombiniert, angetrieben. Die Systemleistung geben die Tschechen mit 225 PS an. Das Showcar soll damit in 7,4 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit knapp über 200 km/h angegeben. Wird die Kapazität der 12,4 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie, die vor der Hinterachse platziert ist, voll genutzt, so soll die rein elektrische Reichweite bis zu 50 km betragen. Die Gesamtreichweite des Vision S gibt Skoda mit bis zu 1.000 km an. De Batterie kann auch an der Steckdose nachgeladen werden. Wie bereits oben beschrieben: Solch ein Antrieb steht Skoda aktuell noch nicht zur Verfügung, in der Studie Vision S sitzt nur ein kleiner Elektromotor für Rangierfahrten.

Natürlich zeigt sich der Skoda Vision S auch vollvernetzt und mit großzügigen Displays für optimale Fahrzeug- und Infotainment-Bedienung bestückt.

Skoda Vision S Fahrt
Uli Sonntag

Auch der Seat Ateca wird bei Skoda gefertigt

Neben dem Skoda SUV wird auch das Pendant von VW-Konzernbruder Seat in Kvasiny produziert. Allerdings fällt der Seat Ateca, der auf dem Genfer Autosalon debütieren wird, kleiner aus als der Snowman. Schon seit Jahren gibt es bei Seat die Bestrebung einen kompakten SUV aufzulegen. Den Anfang machte die Studie Seat Tribu, später – 2011 – zeigten die Spanier auf dem Genfer Autosalon die Studie IBX.