Ruf RGT-8 auf Porsche-Basis mit Achtzylinder-Motor: Der Über-911er mit V8-Triebwerk im Heck

Ruf RGT-8 auf Porsche-Basis mit Achtzylinder-Motor
Der Über-911er mit V8-Triebwerk im Heck

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Ohne viel Aufsehen hat der Allgäuer Fahrzeughersteller Ruf eine Sensation geschaffen, die selbst bei der Weltpremiere auf dem Genfer Autosalon nicht angemessen beachtet wurde. So stand der Porsche 918 Spyder mit V8-Triebwerk im Mittelpunkt des Interesses, während der ebenfalls mit Achtzylinder bestückte Ruf RGT-8 weit weniger Aufmerksamkeit bekam. Dabei ist die Ingenieursleistung nicht minder anspruchsvoll und das Ergebnis bereits im nächsten Jahr serienreif.

Firmenchef Alois Ruf hat seinen Wunsch nach einem Elfer mit großem Motor realisiert. Dafür hat vor drei Jahren ein kleines Entwicklerteam begonnen, "vom weißen Blatt Papier" einen Achtzylindermotor zu entwickeln. Zu der Mannschaft gehörte der Motorenpapst Reinhard Könneker, der für Porsche und viele Motorsportklassen bereits Triebwerke entwickelt hat, sowie Harald Hobohm und Larissa Theisen.

Der 4,5-Liter-V8 im Ruf RGT-8 leistet 550 PS

Ziel war es, einen Motor zu bauen, der im 911er-Heck Platz findet und Alltagstauglichkeit mit Rennsporttechnik vereint. Das Ergebnis ist ein 90 Grad-V8-Motor mit 4,5 Liter Hubraum. Die Vierventiltechnik mit sphärischer Ventilanordnung und sequentieller Multipoint-Kraftstoffeinspritzung stellt eine saubere Verbrennung sicher, denn schließlich soll die Euro5-Norm eingehalten werden. Damit der kompakte Achtzylinder in das 911er-Heck passt, wurde eine 180°-Kurbelwelle (Flatcrank) verwendet und die Ölversorgung über Trockensumpfschmierung gesichert. Mit einem Gewicht von unter 200 Kilogramm soll der Achtzylinder rund 40 Kilo leichter sein als ein Boxermotor. Ohne Aufladung bringt es der Ruf-V8 auf 550 PS und 500 Newtonmeter.

Premiere feiert das Triebwerk im Ruf RGT-8, der auf der Karosserie des aktuellen 911ers basiert. Nur Bug, die vorderen Kotflügel sowie die Armaturen stammen vom Ruf CTR3 und sind auch optional als Stylingpaket für andere Modelle erhältlich. Zudem trohnt auf der neugestalteten Motorabdeckung der Heckflügel des Ruf Rt 12 (der Ruf Rt 12 im Supertest). Für passive Sicherheit sorgt ein in den Dachhimmel integrierter Überrollkäfig. Keramikbremsen und Cup-Reifen gehören ebenfalls zur Basisausstattung. Der RGT-8 hat ein Rennsportfahrwerk und rollt auf 19 Zoll-Leichtmetallrädern mit Zentralverschlüssen.

Ruf RGT bereits in der dritten Generation
 
Vor zehn Jahren präsentierte Ruf den ersten RGT auf Porsche 996-Basis. Er wurde mit einem 3,6 Liter-Motor auf der technischen Basis des GT3-Triebwerks mit dem Kurbelgehäuse der luftgekühlten 3,6 Liter-Motoren aufgebaut und leistete 385 PS. 2004 folgte die zweite RGT-Baureihe auf Basis des Porsche 997 und zeichnete sich durch verschraubte Composite-Kotflügelverbreiterungen aus. Als Antrieb diente ein 3,8 Liter-Saugmotor mit beachtlichen 445 PS.