Wenn sich ein Kunde im Autohaus ein Finanzierungsangebot ausrechnen lässt, kann man Wetten darauf abschließen, dass in den Unterlagen eine unscheinbare Rubrik mit der Abkürzung "RSV" auftaucht.
BMW und VW nennen die Restschuldversicherung anders
RSV steht für Restschuldversicherung - manchmal, wie bei BMW, auch für Ratenschutzversicherung, und im Volkswagen-Konzern hat man sich komplett vom Begriff der Restschuldversicherung gelöst, sondern nennt das ganze Kreditschutzbrief oder KSB.
Egal welcher Begriff oder welche Abkürzung verwendet wird, der Sinn einer Restschuldversicherung ist klar: Sie sorgt dafür, dass die (Auto)-Bank auch dann ihre noch ausstehenden Raten erhält, wenn der Kunde nicht mehr zahlen kann. So bietet die Volkswagen-Bank für ihre Marken Audi, Skoda, Seat und VW eine Restschuldversicherung an, die nach einer Erkrankung oder einem Unfall die monatlichen Raten für die Finanzierung übernimmt.
Wenn der Finanzierungskunde auch seine Autoversicherung im Paket mit abgeschlossen hat, auch die dafür nötigen Beiträge für die Prämie light. In Leistung geht die VW-RSV nach der sechsten Krankheitswoche, wenn bei Arbeitnehmern die Gehaltsfortzahlung endet, die Restschuldversicherung leistet bis zur Genesung und auch dann, wenn der Kunde krankheitsbedingt umgeschult werden muss. Stirbt der Kreditnehmer, übernimmt die Restschuldversicherung die ausstehenden Kreditraten.
Neuwagenfinanzierung: Restschuldversicherung für den Fall der Arbeitslosigkeit
Bei Neuwagenfinanzierungen ist überdies ein Baustein für den Fall der Arbeitslosigkeit enthalten.
Prinzipiell gilt: Der Abschluss einer Restschuldversicherung muss freiwillig sein. Ist sie obligatorisch, müsste die Bank die Kosten bei der Berechnung des Effektivzinses berücksichtigen - was sie ungern tut. Die zusätzliche Sicherheit für die Bank kommt den Kunden teuer zu stehen. So summieren sich etwa bei einer klassischen Finanzierung für ein rund 32.000 Euro teures Audi A3 Cabrio die Ausgaben für den Kreditschutzbrief (KSBplus) auf 1.896 Euro in der vierjährigen Laufzeit.
Restschuldversicherung verteuert das Darlehen um einen Prozentpunkt
Vereinfacht lässt sich sagen, dass der Abschluss der Restschuldversicherung den Effektivzins für ein Darlehen um einen vollen Prozentpunkt verschlechtert. Dieser Effekt lässt sich übrigens auch oft dann beobachten, wenn der Kunde die RSV ablehnt. Dann erhält er je nach Bank keine Sonderkonditionen, sondern muss einen höheren Zinssatz zahlen.