Porsche 911 Facelift im Vorgänger-Vergleich

Porsche 911 Facelift im Vorgänger-Vergleich
Neu(nelf) gegen alt - Was hat sich geändert?

Es gibt kaum Neuauflagen, die so eingehend und kritisch betrachtet werden, wie die des Porsche 911. Der häufigste Kritikpunkt, den sich die Zuffenhausener gefallen lassen müssen ist, dass der Alte genauso aussehe, wie der Neue. Und in der Tat: Häufig spielen sich die wichtigsten Updates unter dem Blechkleid ab. Feine Anpassungen des äußeren Erscheinungsbildes müssen also bisweilen mit dem automobilen Adlerauge gesucht werden.

Im vorliegenden Fall werden Design-Eingriffe allem voran von der Motoren-Diskussion überschattet. Schluss mit dem Sauger, ab sofort wird flächendeckend Turbo-beatmet. Mit Biturbo, um genau zu sein. Der Hubraum schrumpft auf drei Liter, was bleibt sind sechs Zylinder als Boxermotor und, so Porsche, der dazugehörige Sound. Anders als der Hubraum, steigt in gewohnter Manier die Leistung und zwar auf 370, bzw. 420 PS im Carrera S.

Tiefgreifende Modifikationen gab es dabei aber auch im Grundmotor. Die Einspritzdüsen sitzen nun zentral angeordnet im Brennraum, was sich unmittelbar auf Verbrauch und Abgasqualität auswirken soll. Neu sind auch die verstellbaren Auslassnockenwellen. Auf der Einlassseite setzt Porsche weiterhin das bewährte VarioCam Plus ein, das sowohl Hub als auch Öffnungszeiten der Ventile variabel anpasst. Die Zylinderlaufbahnen erhielten eine neue Plasmabeschichtung, das Alukurbelgehäuse wurde um 1,5 kg abgespeckt, die Kunststoffölwanne spart sogar 2 kg Gewicht. Neu sind auch die schaltbaren Nebenaggregate wie Klimakompressor und Wasserpumpe. Die Biturbo-Aufladung der neuen Boxertriebwerke erfordert auch ein völlig neues Luftführungssystem im Heck des 911 – sowohl für die Verbrennungsluft als auch für die Ladeluftkühlung. Der Motor saugt die Verbrennungsluft zentral vor dem Heckspoiler an. Über zwei seitliche Anschlüsse am Luftfilterkasten gelangt sie durch zwei Ansaugkanäle zu den unten liegenden Abgasturboladern. Die von den Ladern komprimierte und damit erhitzte Luft strömt anschließend durch zwei Ladeluftkühler, die seitlich hinter den Radhäusern liegen, und über die Drosselklappe in den Ansaugverteiler des Motors. Zwei weitere Kanäle führen die Luft zur Kühlung der erhitzten Verbrennungsluft ebenfalls über das Luftgitter im Heckdeckel zu den Ladeluftkühlern. Die höhere Leistung des 911 Carrera S resultiert aus Turboladern mit geänderten Verdichtern, einer spezifischen Abgasanlage und einer speziell abgestimmten Motorsteuerung.

Porsche 911 ab Dezember beim Händler

Genau wie an der Leistungsschraube, dreht Porsche allerdings auch an der Preisschraube. Und diese bohrt sich ab Dezember etwas tiefer ins Fleisch der Portokasse. Wo der alte Basis-Elfer noch ab 90.417 Euro den Besitzer gewechselt hat, werden Ende des Jahres mindestens 94.344 Euro fällig. Ist das gerechtfertigt? Unsere Bildergalerie stellt den neuen Elfer seinem Vorgänger gegenüber.