Neuer Mercedes GLC auch bald als Coupé
Der neue Mercedes GLC basiert auf der Plattform der C-Klasse, folglich hört er auf den Namen GLC - wobei der letzte Buchstabe den Plattformspender ehrt. Analog dazu wurde ja schon aus der M-Klasse ein Mercedes GLE.
Bereits auf der Shanghai Autoshow im April 2015 hatte Mercedes mit der Studie GLC Coupé einen Ausblick auf den neuen SUV gegeben – gleichzeitig war auch klar, Mercedes wird neben dem GLC auch noch eine Coupé-Version der Baureihe anbieten. Diese Diversifizierung haben die Schwabe ebenfalls schon beim GLE und dem GLE Coupé durchgezogen.
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80 Kilo weniger Speck auf den runden Hüften
In nahezu allen Bereichen legt der GLC im Vergleich zum GLK zu. Das betrifft die Abmessungen - auch im Innenraum - ebenso wie bei der Leistung der Motoren. Beim Gewicht speckt der GLC jedoch dank Materialmix aus hochfesten Stählen und dem Einsatz von Aluminium 80 Kilo ab. Die kompletten technischen Daten sehen Sie in unserer Tabelle unten.
Selten hat sich eine neue Fahrzeug beim Generationswechsel so frappierend vom Vorgänger unterschieden, wie der Mercedes GLC. War der Vorgänger GLK noch ganz kantiger Offroader, dessen strenges Design durchaus polarisierte, ist der Mercedes GLC nun im Stile seines großen Bruders GLE eher gefälliger Crossover. Das neuerdings eher rundliche Design macht den GLC allerdings verwechselbarer. Von der Seite fühlt sich der Betrachter an Audis Q5 erinnert, am Heck lässt manches an Porsches Macan denken.
Vorn nimmt der Kompakt-SUV-Benz Anleihen beim größeren GLE. Der aufrecht stehende Kühlergrill mit doppelter Lamelle und zentralem Markenstern macht den GLC klar als neuen Mercedes erkennbar. Die Motorhaube ist konturiert, die Scheinwerfer tragen optional LED-Technik und ragen in die Kotflügel hinein. Unter der Frontschürze schließt sich ein breiter Unterfahrschutz an. Dieser ist in zwei weiteren Versionen als AMG-Version mit sportlichem Touch und als Offoad-optimierte Schürze mit höherem Böschungswinkel im Angebot. Prompt zeigte Mercedes bei der Präsentation einen gekonnt eingesautes Modell in schräger Offroadpose. Überhaupt legen die Verantwortlichen großen Wert darauf, dass der Neue im Gelände eher besser als der Alte ist, wohl wissend, dass kaum ein GLC jemals mehr als einen Feldweg oder eine verschneite Hüttenzufahrt bewältigen wird müssen.
Neue Innenraumgestaltung für den GLC
Der um 118 Millimeter größere Radstand bringt mehr Platz im Fond. Die erste Sitzprobe zeigt aber, dass zumindest der Einstieg noch nicht riesig ist: Der Abstand zwischen B-Säule und dem Podest der Rückbank ist nicht gerade üppig. Der vergleichsweise hohe Schweller sorgt dafür, dass man den Fuß zum Aussteigen bewusst anheben muss. Drinnen angekommen sind Knie- und vor allem Kopfraum völlig ausreichend.
Dem Interieur hat Mercedes das neue Finish der C-Klasse verpasst: Freistehender Bildschirm auf dem Armaturenträger, runde Lüftungsöffnungen und Rundinstrumente in tiefen halbgeöffneten Tuben. Von oben lässt auf Wunsch ein großzügiges, zweigeteiltes Panoramadach viel Licht herein.
Eingeschränkte Smartphoneintegration im neuen Mercedes GLC
Der Fahrer darf in ein typisches Mercedes Dreispeichen-Lenkrad greifen, lässt seinen Ellenbogen auf der breiten Mittelkonsole ruhen und sitzt auf sportlich zugeschnittenen Sitzen. Das neu entwickelte Touchpad in der Handauflage über dem Dreh-/Drücksteller in der Mittelkonsole erlaubt die Eingabe von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen per Handschrift, und zwar für jede von Audio 20 oder Comand Online unterstützte Sprache. Das Display selbst ist allerdings kein Touchscreen. Bei der Konnektivität muss sich der Mercedes GLC zumindest bis 2016 sogar von Opels neuer Kompaktklasse abhängen lassen: Bis dahin beherrscht keine Headunit des Infotainmentsystems Android Auto oder Apple CarPlay. Sprich die Smartphone-Integration beschränkt sich auf Freisprechen und Audiostreaming via Bluetooth. Von Hotspots im Auto wie bei Opel ist bei Mercedes ebenfalls keine Rede.
Und selbst wenn dann nächstes Jahr die Smartphone-Apps ins Auto gespiegelt werden können (Apple via Kabel, Android via Bluetooth), können die Handys nicht auf die Fahrzeugantenne zurückgreifen. Und die inzwischen so verbreitete Bedienung mit Tippen und Wischen beherrscht der Mercedes dann nur über sein Touchpad auf der Mittelkonsole – das Display ist bei Mercedes bis auf weiteres kein Touchscreen. Immerhin gibt es die automatische (und manuelle) Notruffunktion serienmäßig und den Concierge-Service, wie ihn Opel im Astra etwa als "On-Star" anbietet auf Wunsch.
Größerer Kofferraum für den Mercedes GLC
Ebenso für das Gepäck legt der neue Mercedes GLC zu. Das Laderaumvolumen liegt bei bis zu 580 Liter und steigt um 80 bis 100 Liter im Vergleich zum GLK. Die Rücksitzlehnen können steiler gestellt oder gleich im Verhältnis 40/20/40 geteilt werden. Als maximales Volumen sind 1.600 Liter drin, ein Plus von 50 Litern. Die größte Laderaumlänge beträgt 1.320 Millimeter, die maximale Breite steigt um 150 auf 1.100 Millimeter. Die Ladekante kommt um 40 Millimeter dem Asphalt entgegen, aber nur, wenn der GLC mit der Luftfederung "Air Body Control" ausgerüstet ist. Kommt noch der "Hands Free Access" hinzu, öffnet sich die Heckklappe nach einer Fußbewegung.
Apropos Bewegung: Für den Start in das GLC-Leben sind zunächst zwei Diesel und zwei Benziner im Angebot (siehe Tabelle). Im Vergleich zum Vorgänger sind die Verbrauchs- und CO2-Werte um bis zu 19 Prozent gesunken - bei gleicher Motorleistung und gestiegenen Fahrleistungen. Die Aggregate erfüllen die ohnehin vorgeschriebene EU6-Abgasnorm und sind mit einem Start-Stopp-System gekoppelt.
Das Highlight dürfte der Plugin-Hybrid Mercedes GLC 350 e 4-Matic sein. Er kombiniert einen 211 PS starken Zweiliter-Benziner mit einem 85 kW starken Elektromotor. Rein elektrisch soll der GLC 350 e bis zu 34 Kilometer weit fahren können. Die Ladezeit soll zwischen 2,0 und 4,1 Stunden dauern, letzterer Wert markiert die 100%-Ladung.
Blieb dem Mercedes GLK eine AMG-Variante versagt, so wird der GLC den AMG-Badge bekommen. Dabei wird im Bug des GLC der Vierliter-Biturbo-V8 aus der C-Klasse Einzug halten. 476 PS stehen dem Mercedes GLC 63 AMG dann zu Buche. Auch eine AMG Sport-Version wird es geben. Der Mercedes GLC 450 AMG Sport geht mit dem bekannten Twin-Turbo-V6 und 367 PS an den Start.
GLC auch als Edition 1 zur Markteinführung
Zum Marktstart bietet Mercedes den GLC auch als Edition 1 an. Das Frühkäufer-Modell gibt es mit AMG Sportlenkrad, Ambientebeleuchtung, schwarzem Dachhimmel und mit Sitzkomfort-Paket inklusive beheizten Vordersitzen. Des Weiteren sind 20 Zoll große Leichtmetallräder im Vielspeichen-Look, eine zweiflutiger Abgasanlage, wärmedämmendes dunkel getöntes Glas ab der B-Säule sowie ein "Edition 1"-Emblem am Kotflügel verbaut. Preise beginnen bei 44.506 Euro für denm Mercedes GLC 250 4-Matic. Der Mercedes GLC 220 d kostet 44.863 Euro und der größere Mercedes GLC 250 d steht ab 46.410 Euro in der Preisliste.
Gefertigt wird der Mercedes GLC in Bremen, wegen der hohen Nachfrage und der ab Dezember 2015 verfügbaren Rechtslenkerversion, wurden zusätzlich Produktionskapazitäten bei Auftragsfertiger Valmet geschaffen.