Reichweitensteigerung durch mehr Effizienz – das ist das Credo hinter der neuen E-Achse von Automobilzulieferer Bosch, die bereits auf der Nutzfahrzeug-IAA 2017 vorgestellt wurde.
Der Kniff dabei: Bosch hat aus drei Antriebsteilen eins gemacht. Motor, Leistungselektronik und Getriebe (optional auch ohne Getriebe) sind kompakt kombiniert und treiben unmittelbar die Achse des Autos an. Das soll den Antrieb nicht nur deutlich effizienter, sondern auch günstiger machen. Das neue Modul soll sich leicht an die Bedürfnisse der Autohersteller anpassen lassen. Erste Muster der elektrischen Achse werden mit der Deutschen Post als Kunde bereits in zahlreichen StreetScooter-Modellen getestet. Der Marktanlauf in Großserie ist für 2019 geplant.
Bis zu 300 kW und 6.000 Nm

Die Leistung des Elektroantriebs kann sich nach Angaben von Bosch zwischen 50 Kilowatt und 300 Kilowatt bewegen und ist somit auch geeignet, um große Fahrzeuge wie SUV rein elektrisch anzutreiben. Das Drehmoment an der Achse des Fahrzeugs kann zwischen 1.000 und 6.000 Newtonmetern liegen. Der eCity-Truck-Antrieb kann sowohl an Vorder- als auch an Hinterachsen von Hybriden und Elektroautos verbaut werden. Die Antriebslösungen lassen sich damit für leichte Nutzfahrzeuge zwischen zwei und 7,5 Tonnen skalieren. Eine elektrische Achse mit einer Leistung von 150 Kilowatt wiegt etwa 90 Kilogramm und damit wesentlich weniger als bisherige Einzelkomponenten zusammen. Zudem soll sich die elektrische Achse von Bosch durch eine besonders hohe Leistungsspitze, kombiniert mit hoher Dauerleistung auszeichnen – der E-Antrieb kann also besser beschleunigen und gleichzeitig länger hohe Geschwindigkeiten halten.
Bosch erhofft sich von der E-Achse Milliardenumsätze und die Marktführerschaft in Sachen Elektromobilität ab 2020.