Deutsche Post setzt auf E-Transporter: Ab 2050 emissionsfrei

Deutsche Post setzt auf E-Transporter
Ab 2050 soll emissionsfrei ausgeliefert werden

Die Streetscooter GmbH, ein Tochterunternehmen der Deutschen Post, und der Autobauer Ford waren eine Partnerschaft zum Bau batteriebetriebener Lieferfahrzeuge eingegangen. Der neue Transporter ist deutlich über dem Streetscooter eingestuft.

Streetscooter Post Elektrolieferwagen Ford Transit
Ford

Als Basis für das neue Modell dient das Fahrgestell des Ford Transit , das mit einem batterieelektrischen Antriebsstrang und einem Karosserieaufbau nach Vorgaben von Post bzw. DHL Paket ausgestattet wird. Der jetzt vorgestellte Elektrotransporter hört auf den Namen Streetscooter Work XL. Der Work XL besitzt ein Ladevolumen von 20 Kubikmetern und Platz für über 200 Pakete. Der Work XL verfügt über ein modulares Batteriesystem mit 30 bis 90 kWh, das Reichweiten zwischen 80 und 200 km ermöglicht.

Der mit Regalen versehene Laderaum ist vom Fahrerhaus begehbar. Beladen werden kann das Fahrzeug über die Heckklappe und eine Schiebetür an der rechten Seite. Durch die Ladeleistung von bis zu 22 Kilowatt beträgt die Ladedauer durchschnittlich drei Stunden.

Noch in diesem Jahr sollen rund 150 Vorserienfahrzeuge des Transporters im Streetscooter-Werk in Aachen produziert werden und bei Deutsche Post DHL Group in der Paketzustellung zum Einsatz kommen. Bis Ende 2018 planen beide Unternehmen derzeit, 2.500 Fahrzeuge dieses Modells zu produzieren. Perspektivisch ist auch der Verkauf des Work XL an Drittkunden vorgesehen, so wie dies auch bei den Streetscooter-Modellen Work und Work L praktiziert wird. Mit diesem neuen Produktionsvolumen steigt das Gemeinschaftsprojekt zum größten Produzenten batterieelektrischer mittelschwerer Lieferfahrzeuge in Europa auf.

Produktion startet bereits im Juli

Streetscooter
DHL

Neben der neuen Fertigungslinie wird auch die Produktion der bisherigen Streetscooter-Modelle deutlich ausgeweitet: Die Streetscooter GmbH plant, in Aachen sowie an einem künftigen weiteren Produktionsstandort in NRW jährlich bis zu 20.000 Einheiten ihres erfolgreichen kleineren E-Zustellfahrzeugs in unterschiedlichen Varianten herzustellen. Derzeit sind bereits mehr als 2.500 Streetscooter bundesweit im Einsatz für die Deutsche Post. Außerdem melden nach Angaben der Post immer mehr externe Interessenten Bedarf an oder haben schon Streetscooter-Exemplare für die Umstellung ihrer Kfz-Flotten auf emissionsfreien Betrieb übernommen.

DHL Post Nissan NV200 Postauto
DHL

In den Niederlanden erweitert DHL sein umweltfreundliches „City-Hub-Konzept“ mit spezifisch angepassten Elektrofahrzeugen. In diesem Pilotprojekt in Den Haag setzt DHL auf modifizierte StreetScooter und Nissan e-NV200 für die Zustellung auf der letzten Meile. Die Fahrzeuge können jeweils drei 125-kg-Behälter transportieren. Die standardisierten Behälter im City-Hub-Konzept entsprechen der Größe einer Standard-Palette und können einfach und schnell in den verschiedenen Transportarten des DHL Express-Netzes eingesetzt werden. Das Pilotprojekt in Den Haag beschränkt sich anfänglich auf Elektrofahrzeuge, soll jedoch später um Lastenfahrräder vom Typ Cubicycles ergänzt werden.

Hermes setzt auf E-Transporter von Mercedes

Im März sind bereits der Paketdienstleister Hermes und der Autobauer Mercedes eine strategische Partnerschaft eingegangen. Künftig setzt der Lieferdienst auf elektrisch angetriebene Vans. Die beiden Unternehmen starten den Einsatz von batterie-elektrischen Fahrzeugen im Real-Betrieb des Logistikunternehmens zunächst in einer Pilotphase in Stuttgart und Hamburg Anfang 2018. Im Mittelpunkt stehen Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Alltagstauglichkeit von emissionsfreien Lieferfahrzeugen beim Einsatz auf der letzten Meile. Bis einschließlich 2020 will Hermes Germany 1.500 Mercedes-Elektro­transporter der Baureihen Vito und Sprinter deutschlandweit in Ballungs­räumen einsetzen.