Es war das perfekte Auto für die Early-Adopter der Smartphone-Generation - sogar bevor es diese gab. Das Smartphone als solches war noch nicht entwickelt, geschweige denn der Begriff bekannt. Beim Frogster aber spielte ein PDA (Personal Digital Assistant) wie das Palm Pilot eine ganz entscheidende Rolle. Über Befehle von dem mobilen Gerät lässt sich das Rollo über die Sitzen fahren - oder diese freigeben.
Das Rollo selbst stellt eine große technische Herausforderung dar, weil es ja komplett über zwei Sitzreihen plus Kofferraum reicht - und im Unterboden verschwinden muss.
Der Name rekurriert übrigens auf den Opel 4/12 PS, der wegen seiner grünen Farbe im Volksmund nur als "Laubfrosch" bezeichnet wurde. Und die Basis des Frogster ist der Opel Agila - der wiederum ist ja ein umgelabelter Suzuki Wagon R+.

Die Vorgeschichte des Frogster beginnt in Frankreich anno 1990
So modern Opel mit dem Frogster auch wirkte, es lässt sich leider nicht leugnen, dass die Idee des Multifunktionsautos mit Rollo schon mehr als 10 Jahre zuvor in Frankreich vorgestellt wurde: Von dem Karosseriebauer Heuliez - der kurioserweise von 2004 bis 2009 den Opel Tigra TwinTop fertigte, das einzige, nicht für ein französischen Hersteller gebaute Fahrzeug in seiner Geschichte
Ein Freizeitauto, obenrum recht freizügig - war da nicht schon mal etwas? Ja genau, wenn man es genau nimmt, hatte Opel sich ja inspirieren lassen. Und zwar von einer Studie aus dem Jahr 1990, dem Citroën Scarabee d'Or, den Heuliez auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt hatte. Und wer möchte, kann auch nochmals 22 Jahre zurück gehen - und landet: ja, wieder bei einem Citroën - dem Méhari von 1968.
Doch zurück zum Scarabee d'Or von 1990, dessen Bezeichnung übrigens ebenfalls ein historisches Vorbild ehrt. Das Expeditions-Halbkettenfahrzeug, mit dem Georges-Marie Haardt und Louis Audouin Dubreuil 1922 die erste Sahara-Durchquerung gelang. Daher hatte der Scarabee d'Or auch Allradantrieb, er basierte auf dem Chassis des Citröen BX 4x4.

Erst Citroën traut sich, einen Frogster zu bauen
Citroën verfeinerte das Konzept und präsentierte 1998 das Concept-Car C3 Air sowie ein Jahr später den Citroën Pluriel Concept - also 2 Jahre vor dem Opel Frogster.
Die Franzosen sind ja bekanntlich nicht so vom Controlling-getrieben, wie die deutschen Unternehmen der Automobilindustrie - und so entschied sich Citroën, das Konzept von Opel einfach zu kopieren und in Serie zu bauen. Sie brauchten nicht einmal 2 Jahre für die Realisierung und die Marktreife. Von 2003 bis 2010 läuft der Citroën C3 Pluriel vom Band - als "5 Autos in einem", wie Citroën in der Werbung verkündet.

Das Vorbild C3 Pluriel - jetzt kaufen!
Der C3 Pluriel ist eine Limousine (voll geschlossen), eine Cabrio-Limousine (mit abgenommenem Dachteil), ein Vollcabrio, ein Spider (mit zusätzlich abmontierten seitlichen Dachholmen) sowie ein Pick-Up. Zu einem wirtschaftlichen Erfolg wird der C3 Pluriel mit nur 109.682 verkauften Exemplaren wohl kaum - zu einer Bereicherung der Automobilgeschichte hingegen schon.
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