Der Gesamtsieger der Leserwahl „Best Cars 2017“ von auto motor und sport mit 123.719 Teilnehmern heißt Mercedes: Mit drei Siegen, vier zweiten und einem dritten Platz kamen die Untertürkheimer in diesem Jahr so häufig auf das Treppchen wie keiner der Mitbewerber. So setzte sich Mercedes mit der C-Klasse (10,8% in der Mittelklasse), der E-Klasse (22,8%, obere Mittelklasse) und der G-Klasse (12,6%, Große SUVs/Geländewagen) als Sieger der jeweiligen Kategorie gegen die Konkurrenz durch.
Eine starke Performance zeigen auch die VW-Konzernmarken: Mit je drei ersten Plätzen folgen Porsche und Volkswagen dicht auf, Audi kann mit zwei Siegen aufwarten. Die Kernmarke VW gewinnt bei den Mini Cars mit dem frisch renovierten VW Up (21,4%), dem VW Tiguan (21,5%) in der Kategorie kompakte SUVs/Geländewagen und dem Seriensieger Multivan (30,6%) bei den Vans. Bemerkenswert in der VW-Bilanz: Der Golf (16,3%) muss sich in der wichtigen Kompaktklasse trotz eines Facelifts im Herbst dem Konzernbruder Audi A3 (17,1 %) geschlagen geben. Der dritte Platz des VW Polo (16,5%) bei den Kleinwagen rundet die diesjährige VW-Bilanz ab.
Superjahr für Porsche
Mit drei Siegen und einem dritten Platz hat auch Porsche ein Superjahr erwischt: In der Luxusklasse gewinnt der Panamera mit 22 Prozent und einem deutlichen Vorsprung von fast neun Prozentpunkten auf den zweitplatzierten BMW Siebener. Der Porsche 911 verteidigt mit 26 Prozent Stimmen seinen Ruf als Abo-Sieger bei den Sportwagen – ebenfalls mit deutlichem Vorsprung vor Mercedes-AMG GT (14,5%). Ebenfalls klar fällt der Sieg des 911 Cabrio/Targa aus, der seine Kategorie mit 14,4 Prozent der Stimmen gewinnt.
Mit zusammen sieben Podestplätzen, darunter zwei Siege mit dem Audi A1 bei den Kleinwagen (20,7%) und dem A3 in der Kompaktklasse (17,1%), schneidet Audi in diesem Jahr nicht ganz so gut ab wie 2016. Die Marke BMW, die sich vergangenes Jahr mit drei Siegen ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Audi geliefert hatte, kam zwar gleich mit sieben BMW-Modellen auf einen Podestplatz. Doch für einen Sieg hat es in diesem Jahr nicht gereicht. Ähnlich wie die Mercedes-Fangemeinde im vergangenen Jahr dürfen nun Optimisten und Pessimisten unter den Freunden von BMW darüber diskutieren, ob mit vier zweiten und drei dritten Plätzen das Glas halb voll oder halb leer ist.
In der Sieger-Phalanx von VW und den Premiummarken können sich zwei weitere Hersteller behaupten. Opels Lifestyle-Flitzer Adam, in den Vorjahren drei Mal in Folge Sieger bei den Mini Cars, muss sich mit 21,3 Prozent ganz knapp dem frisch gelifteten VW Up geschlagen: Nur 0,1 Prozentpunkte liegt der Adam zurück. Und mit dem heißen Giftzwerg Abarth 595/695 auf Basis des Fiat 500 gelingt dem Hersteller Fiat Chrysler Automobiles bei einem guten Wahlergebnis von 17,7 Prozent bei den Mini Cars ein respektabler dritter Platz in der Gesamtwertung.
Importwertung 2017
Im deutlichen Kontrast zur Gesamtwertung streuen die Ergebnisse bei den Importmarken auch in diesem Jahr wieder sehr breit: Elf mögliche Siege verteilen sich in diesem Jahr auf zehn Marken. Ein Doppelsieg gelingt Volvo: In der Kategorie Obere Mittelklasse gewinnt der neue Volvo S90/V90 mit einem herausragenden Stimmenanteil von 33,5 Prozent und einem komfortablen Vorsprung von 6,7 Prozentpunkten auf den zweitplatzierten Jaguar XF. Den zweiten Sieg holt der Volvo XC 90 in der Kategorie Große SUV/Geländewagen mit 16,6 Prozent vor dem Jaguar F-Pace mit 10 Prozent.
Tesla Model S mit Klassensieg
Besonders hervorzuheben: Das Tesla Model S. Das Modell holte sich in der Klasse der Luxusfahrzeuge mit großem Abstand (32 Prozent) zum 3. Mal in Folge den Sieg vor dem Aston Martin Rapide S und dem Maserati Quattroporte. Selbst in der Gesamtwertung rangierte der Tesla auf dem 5. Platz vor Mercedes S-Klasse inklusive dem Coupé sowie dem BMW 7er und dem Porsche Panamera.
Die in den Vorjahren erfolgsverwöhnte Marke Jaguar muss sich in diesem Jahr mit etwas kleineren Brötchen zufrieden geben. Zwar kommen die Modelle der Briten vier Mal auf einen zweiten und einmal auf einen dritten Platz, doch ein bleibt Jaguar in diesem Jahr verwehrt. Mit einem Sieg des Octavia (17,5%), einem zweiten und dritten Rängen gehört Skoda zwar zu den besten Marken in der Importwertung, doch auch diese Marke hat schon stärkere Jahre gesehen.
Opel und Mazda räumen ab
Über ein gutes Ergebnis können sich die Verantwortlichen von Alfa Romeo freuen: Der Alfa Romeo Giulia gewinnt mit 25,4 Prozent in der Mittelklasse, holt mit der Giuliettta einen zweiten Platz (16,1%) und fährt mit dem Alfa Romeo MiTo (10,3%) auf den dritten Platz vor.
Mazda kann den sensationellen Erfolg Roadster-Klassikers MX-5 bei den Cabrios in diesem Jahr wiederholen und gewinnt mit einem Stimmenanteil von 9,0 Prozent recht knapp vor dem Jaguar F-Type Cabrio. Die technikaffinen Teilnehmer der Leserwahl von auto motor und sport halten dem Tesla S in diesem Jahr ebenfalls die Treue. Zum dritten Mal in Folge wählen sie das Elektro-Luxusauto, das seinen Stimmenanteil jetzt auf 32 Prozent hochschrauben konnte und damit fast zwölf Prozentpunkte mehr bekommt als der nächste Wettbewerber Aston Martin Rapide S.
Die weiteren Sieger der Importwertung: Abarth 595/695 (Mini Cars, 34,%), Mini (Kleinwagen, 29,1%), Aston Martin Vanquish (Sportwagen, 10,2%), Range Rover Evoque (Kompakte SUVs/Geländewagen, 23,6 %) und Renault Espace (Vans, 17,6%).
Teilnehmer aus 14 Ländern
Die jährliche Leserwahl von auto motor und sport spiegelt die Veränderungen des Automarkts in Deutschland wider: Standen bei der ersten Runde der Leserwahl im Herbst 1976 ganze 60 Modelle in sechs Kategorien zur Wahl, so waren es in diesem Jahr 378 Modelle in elf Klassen. Längst wird Best Cars mit dem gleichen Fragebogen nach gleichem System auch international durchgeführt. An der Wahl 2017 haben Leser von 18 Automagazinen in 14 Ländern teilgenommen, darunter aus China, Brasilien und Mexiko. Auch in diesem Jahr hat die Motor Presse Stuttgart die Ermittlung der Teilnehmerzahlen durch einen Notar testieren lassen.