Robert Kubicas DTM-Test in Valencia: Ein Zehntel hinter Paffett

Robert Kubicas DTM-Test in Valencia
Nur ein Zehntel langsamer als Paffett

Robert Kubica ist ein Vollgasjunkie, wie er im Buche steht. Wenn etwas vier Räder und einen Motor hat, dann findet der Pole einen Weg, damit schnell zu fahren. Das stellte der ehemalige Formel 1-Pilot auch am Donnerstag bei seinem ersten Test in einem DTM-Renner unter Beweis. Mit einem Mercedes C-Klasse Tourenwagen drehte Kubica 114 Runden - insgesamt 456,7 Kilometer.

Der lädierte Arm, der nach seinem schweren Rallye-Unfall in puncto Kraft und Beweglichkeit immer noch eingeschränkt ist, machte beim Dauerlauf offenbar keine Probleme. Die Eingewöhnung in den neue Rennwagen wurde auch durch das Wetter erschwert. Regenfälle in Valencia machten die Ausfahrt auf dem Circuit Ricardo Tormo zu einer Rutschpartie.

Kubica ließ sich aber weder vom Wetter noch von seiner Verletzung einbremsen. Beim Blick auf die Stoppuhr rieben sich Beobachter verwundert die Augen. Von Eingewöhnungszeit war nicht viel zu sehen. Der Testpilot blieb am Ende nur ein Zehntel hinter den schnellsten Runden von Mercedes-Platzhirsch Gary Paffett. Der Vizemeister von 2012 war diese Woche ebenfalls in Valencia im Einsatz.

Kubica absolviert DTM-Test ohne Probleme

Entsprechend zufrieden gab sich Kubica anschließend nach seinem Test: "Mein erster Testtag in einem DTM-Auto hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe viel über die Rennserie und das Auto  gelernt. Natürlich wäre ich lieber in einem Formel 1-Renner gefahren. Aber ich muss einen Schritt nach dem anderen machen und hoffen, dass ich eines Tages wieder die Möglichkeit bekomme, in einem F1-Auto zu sitzen."

Über die widrigen Wetterbedingungen wollte sich Kubica nicht beschweren: "Die erste Installationsrunde bin ich bei trockenen Bedingungen gefahren, danach regnete es zeitweise recht stark und wir mussten warten, bis die Strecke wieder abtrocknete. Insgesamt war es aber eine gute Erfahrung, das Auto bei allen Wetterbedingungen kennen zu lernen."

Die Fliehkräfte sind in einem DTM-Tourenwagen deutlich höher als in einem Rallye-Auto. Das bekam auch Kubica zu spüren. "Ich musste mich nach meiner langen Pause erst wieder an den hohen Abtrieb gewöhnen, den so ein DTM-Rennwagen erzeugt. Ich konnte aber ein gutes Gefühl für das Auto entwickeln und bin mit meiner Performance sehr zufrieden. Ich hatte keinerlei Beschwerden im Auto. Solange ich genügend Platz habe, und den habe ich in einem DTM-Auto, ist es kein Problem. Und je öfter ich fahre, desto besser wird es."

DTM für Kubica eine Option für 2013

Ob Robert Kubica nun regelmäßig im DTM-Renner Platz nehmen wird, ist aber noch nicht sicher. Eigentlich wollte der ehemalige BMW- und Renault-Pilot in der Rallye-Europameisterschaft antreten. Entsprechend will er den Probelauf von Valencia nicht überbewerten.

"Das war nur ein Test, um zu sehen wie es sich anfühlt, ein DTM-Auto zu fahren. Die DTM-Saison startet relativ spät. Es wäre also noch etwas Zeit. Bei meinen anderen Optionen muss ich mich relativ schnell entscheiden. DTM ist aber auf jeden Fall eine Möglichkeit. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Aber das wichtigste ist, dass meine Pace stimmt und dass ich mich im Auto wohl fühle."