Die DTM und die japanische Tourenwagenserie Super-GT sind einen weiteren Schritt zur Vereinheitlichung ihrer Reglements gegangen. Bereits seit dieser Saison fahren die DTM-Renner und ihre japanischen Pendants von Nissan, Honda und Lexus unter denselben technischen Vorschriften, was die Bereiche Chassis und Aerodynamik angeht.
Ab 2017 werden die Serien darüber hinaus mit denselben Motoren an den Start gehen. Darauf einigten sich der DTM-Rechteinhaber ITR, der japanische Super-GT-Veranstalter GTA und die beteiligten Automobilhersteller im Rahmen eines Meetings am 30. September in Tokio. Das Ziel der gemeinsamen Regeln ist klar: Es soll den jeweiligen Herstellern die Möglichkeit eingeräumt werden, ohne größere Umbauten ihrer Rennwagen in der jeweils anderen Serie wechselseitig starten zu können. Besonders wichtig: Auch der amerikanische Motorsportverband Imsa konnte mit ins Boot geholt werden.
Zwei Liter, Vierzylinder und Turbomotor
Das gemeinsame, weltweit gültige Reglement wird unter dem Namen "Class One" (Klasse 1) zusammengefasst. Die Zauberformel lautet: zwei Liter, Vierzylinder und Turbomotor mit einem Output von rund 600 PS. Diese Motorbauweise kennen wir bereits aus der Super-GT. Dort schaffen es Direkteinspritzer-Turbos im Nissan GT-R, Honda NSX, Lexus RC-F und Co. aktuell auf etwas mehr als 550 PS. In der DTM werden die Fahrzeuge von BMW, Mercedes und Audi dagegen von V8-Saugmotoren mit maximal vier Litern Hubraum (rund 500 PS) befeuert.
"Die Hersteller werden frei entscheiden können, ob sie ein Klasse-1-Fahrzeug heute ihn Suzuka, nächste Woche am Nürburgring und übernächste Woche in Daytona antreten lassen wollen. Das eröffnet den Automobilherstellern völlig neue Vermarktungsmöglichkeiten." Erklärte Hans Werner Aufrecht, 1. Vorsitzende des ITR e.V.
Während des Treffens haben die Verantwortlichen zudem weitere wichtige Details für das Dach der "Class One" besprochen. Unter anderem ging es um Punkte im Reglement wie eine Testbeschränkung, Reifenspezifikationen und die Nutzung von Systemen wie DRS. Im Hinterkopf: das Thema Kostenreduktion und Fahrzeugsicherheit.