Kleinstwagen bis 12.000 Euro: Neue Stadtflitzer bis 2014

Kleinstwagen bis 12.000 Euro
Neue Stadtflitzer bis 2014

Große und teure Autos sind bei der jungen iPhone-Generation derzeit so angesagt wie die FDP bei den Wählern. Viele gehen sogar so weit, ganz auf ein eigenes Auto zu verzichten. Die Mobilität sichern Bus, Bahn, Flugzeug und Carsharing-Konzepte.

Smart Fortwo aktueller Sparzwerg

Zwar machen jetzt auch Autohersteller auf Vermieter, aber das kann für sie allenfalls ein Nebengeschäft sein. Also müssen neue Autos her, die den Bedürfnissen dieser Ziegruppe gerecht werden: klein, bezahlbar,  umweltfreundlich und sexy wie ein Apple-Produkt. Smart hatte diesen Anspruch zwar schon bisher, konnte ihn aber nicht ganz erfüllen. Der Fortwo ist zwar einzigartig, avancierte aber dennoch nicht zum Kultprodukt. Das liegt auch am wenig emotionalen Fahrerlebnis samt automatisiertem Schaltgetriebe mit gähnend langen Schaltpausen. Obwohl es sich eher nach Internetsurfen mit analogem Modem als nach iPhone anfühlt, ist der Fortwo mit dem Dreizylinder-Diesel (Normverbrauch 3,3 Liter/100 km) das sparsamste Auto auf dem Markt.

Kleinwagen aus Smart-Renault-Kooperation

Und das wird er nach dem Willen von Daimler auch mit der Neuauflage 2014 bleiben. Erreicht werden soll das dank einem gemeinsam mit Renault entwickelten aufgeladenen Dreizylinder-Benziner mit 0,9 Liter Hubraum. Dieser High-Tech-Motor verfügt unter anderem über variable Ventilsteuerung, Direkteinspritzung sowie spezielle Zündkerzen und soll unter drei L/100 km verbrauchen. Er sitzt wie bisher platzsparend im Heckmodul, das sowohl beim nächsten Fortwo als auch bei der neuen viertürigen Version zum Einsatz kommt. Den Zweitürer, der gegenüber dem aktuellen Fortwo kaum größer wird, fertigt Smart weiterhin im französischen Hambach, der rund 3,45 Meter lange Viertürer entsteht beim Kooperationspartner Renault im slowenischen Novo Mesto. Wie das Renault-Pendant des neuen Forfour heißen wird, steht noch nicht fest. Das Dilemma: Eigentlich knüpft das Modell an die Tugenden des erfolgreichen ersten Twingo an, der sehr viel Platz und Variabilität im Innenraum bot. Der Name ist aber schon besetzt, denn die aktuelle, 3,60 Meter lange Twingo-Generation soll zunächst parallel weitergebaut werden, bekommt Ende 2011 sogar noch eine umfangreiche Modellpflege. Speerspitze des Daimler-Renault-Projekts wird die Elektroversion des Zweitürers, für die Renault die Motoren sowie eine effiziente, mit 1.500 Euro vergleichsweise günstige Schnellladestation liefert. Diese soll die Lithium-Ionen-Batterien von Daimler innerhalb von nur einer Stunde zu 80 Prozent aufladen.

Mit einem Elektro-Kleinwagen im Retrodesign liebäugelt dagegen Citroën. Die Studie Revolte gab 2009 einen Ausblick auf ein Modell, das Anleihen beim legendären 2 CV nimmt. Ob es als DS2 in Serie geht, ist jedoch ungewiss. Peugeot-Citroën-Markenchef Jean-Marc Gales sagt nur: "Bei der DS-Reihe sehen wir Spielraum nach oben und unten."

Neuer Panda, kleiner Opel

Hinter dem neuen Fiat Panda stehen indes keine Fragezeichen mehr, er kommt schon Anfang 2012 in den Handel. Die Neuauflage des Kleinwagen-Klassikers basiert auf einer weiterentwickelten 500-Plattform, die nun Top-Crashtestergebnisse ermöglichen soll. Der Panda wird etwas länger und 30 Millimeter breiter. Unter der Haube kommen neben dem viel gelobten Zweizylinder-Twin-Air-Motor mit 85 PS ein 1,2-Liter-Basisbenziner mit 69 PS und ein 1,3-Liter-Diesel zum Einsatz. Wie bei VW rundet eine Erdgas-Version das Programm später ab. Opel hat in diesem Segment mit dem Agila, der gemeinsam mit Suzuki gebaut wird, ein günstiges Einsteigerauto im Angebot. Im ersten Halbjahr 2013 wird ein Nachfolger auf einer verkürzten Corsa-Plattform folgen. Der Kleine mit dem Projektnamen Junior soll dem Fiat 500 lifestyleorientierte Kunden abjagen. Er wird deshalb etwas teurer als der Agila und bekommt die in der Entwicklung befindlichen neuen direkteinspritzenden Downsizing-Benziner.

PSA-Toyota-Trio noch ohne Nachfolger

Wann die von Toyota und Peugeot-Citroën gemeinsam produzierten Modelle Toyota Aygo, Peugeot 107 und Citroën C1 abgelöst werden, ist derweil ungewiss. Hintergrund: Die Japaner zieren sich, in das Projekt neues Geld zu investieren. 2012 steht nur eine kleine Modellpflege an. Trotzdem: Aufgeben wird in diesem Wachstumssegment ganz sicher niemand. Schließlich wartet nicht nur die iPhone-Generation auf schicke, bezahlbare Autos, sondern auch Inder, Chinesen, Russen und Südamerikaner. Und während bei uns einige des Autos überdrüssig sind, träumen noch immer viele Menschen in diesen Ländern von einem eigenen Fahrzeug.

Neuer VW Up für 9.000 Euro

Ab November 2011 steht der Lupo-Nachfolger als Zweitürer beim Händler. Viertürer und Erdgas-Version folgen ebenso wie die Skoda- und Seat-Ableger 2012. Jetzt geht’s Up. Der gleichnamige, lang erwartete Kleinstwagen von VW rollt im November als Zweitürer zu den Händlern. Unter der Haube steckt ein Einliter-Dreizylinder mit Fünfgang-Schaltgetriebe in den Leistungsstufen 60 und 75 PS, der ein halbes Jahr später durch eine Erdgas- und 2013 durch eine Elektro-Version ergänzt wird. Mit 3,55 Metern ist der Up etwas länger geraten als ursprünglich gedacht, da er sonst die harten Fußgängerschutzauflagen der EU nicht erfüllt. Die Höhe von 1,48 Metern entspricht der des VW Golf, die Breite von 1,65 Metern der des Fox. Die Preise für den Up stehen zwar noch nicht endgültig fest, sollen aber bei rund 9.000 Euro beginnen. Die beiden Ableger der VW-Konzernmarken Seat und Skoda werden preiswerter. Der Mii genannte Seat hat voraussichtlich einen Einstiegspreis von rund 8.000 Euro, bei Skoda kalkuliert man für den City mit einigen Hundert Euro mehr als die Spanier. Beide Autos kommen Anfang 2012 nach Deutschland. Das gilt auch für den viertürigen VW Up, der mit etwas besserer Basisausstattung wohl rund 1.000 Euro teurer wird als der Zweitürer.